Florian Neufeldt
Closing Circuits
28. Juli – 11. November 2017
Florian Neufeldt (*1976, Bonn) zeigt im Lichthaus Arnsberg eine neue Werkgruppe von Skulpturen und Objekten, die gemeinsam einen Kreis erschließen. Die Arbeiten stammen aus alltäglichen Gegenständen, die verformt und entfremdet werden, bis sie nicht nur ihre Funktionalität verlieren, sondern auch die Verbindung zu ihrer Vergangenheit. Die Skulpturen von Neufeldt erlöschen die Spuren ihrer Zugehörigkeit, damit auch die zeitliche und örtliche Anbindung an einen Kontext. Kleine Details führen den Besucher dann doch zurück in die Zeit und ermöglichen den Zugang zu einer Narration jenseits der formalen Recherche.
Schneiden, falten, freilegen, auseinandernehmen, verbinden, Neufeldt lässt das Material nicht in Ruhe. Er sucht die autonome Form und nutzt alle Schwächen des Materials aus, um es zu biegen, verdichten und verformen. Dadurch entstehen neue Wesen, die dieser Welt fremd sind und eine eigene Logik verfolgen, die nicht gleich nachvollziehbar ist, und trotzdem oder deswegen so anziehend ist.
Die Kraft seiner Werke gibt sich jedoch nicht mit der Anziehungs- oder Schwerkraft zufrieden, auch die Energie des Stroms wird mit einbezogen. Freigelegte Kabel und hängende Drähte bilden im Lichthaus eine räumliche Zeichnung und verbinden das Haus mit den Skulpturen, da die Kabel sowohl an das Stromnetz als auch an das Metall seiner Werke gekoppelt sind. Erst diese schließen den Stromkreis und öffnen den Stromfluss für die Beleuchtung, die integraler Bestandteil der Arbeiten wird.
Im Lichthaus bezieht sich Neufeldt auf die Leichtigkeit und Offenheit der Architektur. Während die Arbeiten tagsüber durch ihre Tonalität und Formgebung im Einklang mit der Architektur wirken, ragen sie abends autonom im Fokus des eigenen Lichts heraus. So ändert sich stets die Präsenz der Arbeiten und die Handlung der Ausstellung.