Estrid Lutz & Emile Modl
Hash Through
2. März – 29. April 2018

Kunstverein Arnsberg presents the first institutional solo exhibition of the French artist duo Estrid Lutz and Emile Modl.

The artists explore our digital heritage by developing complex works from existing data. Numerous layers of images overlap and merge to create cinematographic collages. Precondition for the perception of their works is the playful approach of the viewer, who through moving in front of the works unconsciously supplements the exhibition.

Data and information of all kinds, news, advertising, internet and social media complement the image archive of the artists. They fuse with memories and dreams and reappear in their works to form an artistic practice on the verge of photography, sculpture and film. Every movement of the viewer, every point of view reveals a new unexpected situation and the longer we observe it, the more we are drawn into an ocean of ​​visual hashtags and associations.

Lutz & Modl play with our digital fears and boost them further more. Melted hard drives and hardware keep coming up in their work as a reminder of a possible future. These works often appear like a screenshot or cross-section of a surreal absurd alien world that at a second and third glance seems to reflect more and more our own reality.

Estrid Lutz (* 1989 Sarajevo, BiH) and Emile Modl (* 1988 Tours, FR) are graduates of the École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris 2016. They live and work in Marseille.

Kunstverein Arnsberg zeigt experimentelle Werke von Estrid Lutz und Emile Modl

Arnsberg. Estrid Lutz und Emile Modl sind Absolventen der Ecole nationale superieure des Beaux-Arts in Paris und haben dort 2016 ihren Abschluss gemacht. Die Ausstellung „Hash Trough“, die im Kunstverein Arnsberg seit diesem Wochenende zu sehen ist, ist ihre dritte in Deutschland, aber die erste institutionelle Ausstellung des Künstler-Duos.

Estrid Lutz ist 1989 in Sarajevo geboren, Emile Modl 1988 in Tours (Frankreich). Beide beschäftigen sich mit einer Kunst, die einzigartig in ihrer Darstellung ist. Die Objekte verlangen nach einer Auseinandersetzung mit dem Betrachter. Der veränderte Blickwinkel ist es, der den Betrachter möglicherweise zunächst irritiert. Das Heben oder Senken des Kopfes, ein nach rechts oder links schauen beschert immer wieder einen anderen Eindruck. Sich von einem Bild zu lösen fällt schwer, weil der Betrachter immer wieder neue Eindrücke erfahren will. Ihre Collagen und Skulpturen haben zahlreiche Bildebenen. Ihre Materialien sind Dinge, die ihren Wert für den normalen Gebrauch verloren haben. Das Künstlerduo gibt ihnen ein neues Leben in der Kunst. Dazu gehören zum Beispiel verschmolzene Festplatten und Hardware – etwas, zu dem heute fast jeder einen Bezug hat, ist doch das digitale Archiv, in dem Fotos gesammelt werden, auf jedem Computer zu Hause vorhanden. „Die schönen Momente, die wir erleben, genießen wir nicht mehr, wir sind stetig bemüht, sie zu fotografieren und sie damit fest zu halten. Hier gehen die Künstler spielerisch heran, in dem sie experimentieren und uns unsere Ängste vor Augen führen“, erklärt Kurator Vlado Velkov. „Es ist die Angst, was einmal damit wird, mit den unzähligen Bildern, die wir digital horten. Die Verschmelzung der Hardware und der Festplatten soll daran erinnern, was in Zukunft mit dem geschieht, was wir mehr oder weniger liebevoll speichern“, so Velkov. 

Der Betrachter bemerkt, dass das, was er mit sich immer wieder verändertem Blickwinkel anschaut, auch ganz viel mit seinem Leben zu tun hat. Das, was jeden Tag auf den Menschen einstürmt, Werbung, Nachrichten soziale Medien und so weiter, tauchen in den Werken der Künstler wieder auf. Estrid Lutz und Emile Modl nehmen die Veränderungsprozesse, die durch die Digitalisierung hervor gerufen werden, wieder auf und stellen sie technologisch, aber auch menschlich in Frage. Das Künstler-Duo arbeitet in Marseille und hat sich dort ein High-Tech-Studio eingerichtet. „Die Objekte, die aus vielen unterschiedlichen Materialien bestehen, entstehen durch lange Diskussionen, die beide miteinander führen“, weiß Vlado Velkov. Weiter erklärt der Kurator, dass es für die Kunst äußerst wichtig ist, dass die jungen Künstler sich auf Experimente einlassen, „denn nur so kann es in der Kunst weiter gehen“. 

Velkov stellt noch einmal die Einzigartigkeit der Kunst heraus. „Ich kenne keinen anderen Künstler, der mit so vielen übereinander gelagerten Schichten arbeitet. Es ist ein spielerischer Umgang der beiden mit der Kunst. Und so sollten auch die Betrachter an die gezeigten Objekte heran gehen.“

 Die Ausstellung von Estrid Lutz und Emil Modl „Hash Through“ ist am 2. März eröffnet worden und ist bis 29. April 2018 im Kunstverein Arnsberg zu sehen.

(https://www.sauerlandkurier.de/hochsauerlandkreis/arnsberg/kunstverein-arnsberg-zeigt-experimentelle-werke-estrid-lutz-emile-modl-9659150.html)