Alexander Gutke
Lichthaus Arnsberg
28. August – 18. Oktober 2009
Lichthaus Arnsberg präsentiert die erste institutionelle Einzelausstellung des schwedischen Künstlers Alexander Gutke in Deutschland. Die Ausstellung verschafft einen Eiblick in die konzeptuelle Arbeit des jungen Künstlers, der mit einer Auswahl an Werken der letzten fünf Jahren analytisch auf dem Umfeld des Lichthauses reagiert. Licht ist ein zentrales Thema in der Arbeit von Gutke, das oft durch Farbigkeit, Form und Kontrast zu spüren ist. Die Suche nach dem Mystischen und Unbekannten bestimmt seine Ausstellung im Lichthaus Arnsberg, wo seine Arbeiten im historischen Kontext vom Kloster Wedinghausen zu sehen sind.
In Gutkes Serie Subtraction wurde der Satz ‚all the colors of the dark‘ so oft mit den Substraktions-Druckfarben Zyan, Magenta und Gelb auf weißes Papier meditativ gestempelt, bis die übersättigte Farbe einen beinahe schwarzen, großen Klecks erzeugt. Mit dem Farbauftrag auf das weiße Papier entzieht Gutke der Oberfläche ihre Reflektionskraft, und es tauchen in der Tat alle Farben der Nacht auf.
Mystisch wirkt auch die Installation Untitled (for Christian Andersson), die aus einer schwarzen offenen Kiste mit Spiegeln und weissem Neon-Licht besteht. Der Einblick vermittelt die Illusion von Übergang und Endlosigkeit und lädt uns ein im Lichttunnel und unseren Gedanken zu verlieren.
Seit den 60ern kennt man einige Geschichten und Verschwörungstheorien über versteckte Botschaften in Songtexten und auf Plattencovern. Für Gutkes Arbeit snerohT steht ein Plattenspieler-Klassiker der Marke Thorens TD 165, dessen Design und Funktion Gutke subtil wie detailgetreu ins Gegenteil verkehrt: Tatsächlich lassen sich auch auf seinem Nachbau Platten rückwärts abspielen. Gutkes Arbeit verweigert jedoch diese Interaktion, sie bleibt bewusst Skulptur und bietet eher
unterschiedliche subversive Fortzetzungen in den Köpfen der Betrachter.
In seiner Arbeit Wastebasket finden wir in einem Eimer einige Origami-Objekte in verschiedenen geometrischen Formen in perfekter Ausführung. Ob der Künstler Interesse an dem Werk verloren hat, oder für ihn vor allem der kreative Prozess zählt, bleibt unklar und lässt weiterhin imaginäre Räume offen.
Die Ausstellung von Alexander Gutke ist das dritte Projekt im Lichthaus des Klosters Wedinghausen und der Anfang einer Serie von Projekten, gewidmet der jungen zeitgenössischen Kunst. Die Serie hat vor, eine Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst, Musik und Literatur zu fördern, neue experimentelle Konzepte und Projekte zu entwickeln, die das Publikum einbeziehen und inspirieren, um neue Impulse für die Stadt Arnsberg zu gewinnen.
Alexander Gutke, geboren 1971 in Kungälv, Schweden, lebt und arbeitet in Malmö. Einige seiner Ausstellungen und Projekte wurden gezeigt unter anderem in: Musem of Contemporary Art Detroit (2009), Culturgest Porto (2009), Stedeljik Museum Bureau Amsterdam (2008), Kunstverein Düsseldorf (2007), Kunsthalle Budapest (2007), Frankfurter Kunstverein (2005), Museum of Contemporary Art Lyon (2004).
Die Ausstellung ist vom Kulturbüro Arnsberg organisiert, in Kooperation mit Kunstverein Arnsberg.