Tilman Wendland
28. Januar – 20. März 2011
Die Ausstellung von Tilman Wendland entsteht in Arnsberg. Seine Arbeiten beginnen mit einer räumlichen Analyse vor Ort und behandeln Gegebenheiten des Hauses, die ihren Charakter prägen. Das Material seiner Ausstellung, eine große Rolle Faltschachtelkarton, stammt aus Arnsberg und „wird da wo es immer dampft“ (Wendland), produziert. Die Papierfabrik mit ihrer Wolke prägt die Nachtlandschaft der Stadt.
Inhaltliche und formale Auseinandersetzungen mit dem Ort dienen Wendland als Grundlage für seine temporären Werke. Die Formgebung wird auch vom Format und den Eigenschaften des Materials bestimmt. Die Fragilität, die Leichtigkeit und Eigenspannung eines Papierblatts sowie die weiße Farbe verlangen nach einer Re-Fokussierung. In intensiven Prozessen setzt er sich mit dem Karton-Material auseinander, entwickelt Prinzipien der Transformation des Blattes zum Körper und lotet gleichzeitig das Eigenleben des Kartons im Kontext seines umgebenden Raumes aus. So tastet Wendland mit einfachen skulpturalen Mitteln die Räume auf neue Möglichkeiten hin ab, um eine besondere Beziehung zwischen Objekt, Umraum und Betrachter zu erreichen.
Der Raum wird neu definiert. Es geht um Dinge, Ecken und Details, die oft übersehen, jetzt plötzlich sichtbar werden und aufeinander reagieren. Durch Wendlands Eingriffe werden architektonische Elemente des Hauses nicht nur lesbar, sondern zu einem wichtigen Bestandteil des Kunstwerks.
Tilman Wendland wurde 1969 in Potsdam geboren und lebt in Berlin. Seine letzten Einzelausstellungen hatte er im Heidelberger Kunstverein (2010), im Kunstverein Schwerin (Wemag-Kunstpreis 2010) und im Centre of Contemporary Art in Torun, Polen (2010) sowie Ausstellungsbeteiligungen im Musee d’Art Contemporain, Bordeaux (2009), im Neuen Berliner Kunstverein (2009) und im Museo Diego Rivera Anahuacalli, Mexiko-Stadt (2008).