Marco Bruzzone
bruzzy
2. Oktober – 15. November 2015

Der italienische Künstler Marco Bruzzone setzt sich im Kunstverein Arnsberg  in seiner Einzelausstellung mit dem Titel «Bruzzy» mit den klassischen Medien in der Kunst, vor allem mit  Malerei auseinander.

Die vielfältige Arbeit von Bruzzone basiert auf der Entwicklung von Konzepten. Seine Arbeitsweise ist vergleichbar mit der eines Ingenieurs: Bruzzone entwickelt Methoden und Anwendungen, die Kunstwerke produzieren. Seine gewissermaßen wissenschaftliche Haltung, geprägt durch Forschung und Analyse, wird durch sein gleichzeitiges Interesse an automatisierten und industriellen Prozessen moduliert.

Bruzzones Werke sind Unikate, jedoch keine Einzelstücke. Sie entstehen in der Regel innerhalb einer größeren Serie von ähnlichen Werken. So werden im Kunstverein Arnsberg vor allem  Arbeiten der Serien  Blisters, Cables, Tables, Cold War, Cleavage und Ondine ausgestellt. In dieser umfangreichen Präsentation werden nicht nur die einzelnen Arbeiten, sondern gerade auch das übergeordnete Konzept der Serien und Methoden sichtbar. So rückt das Prinzip der  künstlerischen Logik ins Zentrum der Ausstellung.

Diese Logik ist jedoch weder einer rational, konzeptuellen noch einer bestimmten  ästhetischen Richtung zuzuordnen. Sie ist unvorhersehbar und voller Überraschungen. Bruzzone erlaubt sich, frei mit Formen und Ideen zu experimentieren. Seine unerwarteten Entscheidungen schaffen neue Bilder und Situationen, die sich  in verschiedenen Kontexten adaptieren lassen. Ob im Studio, in einer Galerie oder im öffentlichen Raum, Bruzzone spielt mit seinem Umfeld und fordert sein Publikum heraus.

Mit Humor und Leichtigkeit führt Bruzzone das Publikum  in den Dialog  kultureller und sozialer Themen. 2013 realisierte er gemeinsam mit Patrick Tuttofuoco das Außenprojekt «To Mistake An Empty Place For A Square» auf dem Neumarkt in Arnsberg, in dem historische und aktuelle Probleme der Stadt adressiert wurden. Mit komplexen und durchdachten Projekten, die aber auch genug Raum für spontane und intuitive Handlungen bieten, treibt Bruzzone seine Vorstellung von Malerei und Zeichnung voran. Hier führt er zusätzlich die Aspekte von Performance und Partizipation ein, die zwar als Handlung flüchtig, aber über die Erinnerung starker Bilder ebenso wirksam sind.

Marco Bruzzone wurde 1974 in Genova geboren. Seine Werke und Performances wurden wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, u.a. Palais de Tokyo, Paris (2012) und Kunsthalle Basel (2011).

Marco Bruzzone im Kunstverein Arnsberg 2015