Deborah Ligorio
When Angels Forgot To Tell
29. Januar – 11. März 2010

When Angels Forgot To Tell
(Was Engeln zu sagen entfiel)

Als den Engeln das Wort Mensch entfiel
traf ein Schatten sein Subjekt auf dem Sofa des Analysten.

Als den Engeln der Begriff Natur entfiel
wurde globale Erwärmung zum Business Modell.

Als den Engeln das Wort Tier entfiel
waren sie kaum mehr als Menschen, doch kein Minotaurus.

Als Engel primitive Skulpturen im Supermarkt fanden
hielten sie das Ursprüngliche für etwas Universelles.



Natur als Erfahrung, Reise als Reflektion, konkrete Phänomene wie der Klimawandel oder das Verhältnis von Mensch und Tier, und ebenso abstrakte wie das Aufeinandertreffen von Alltäglichem und Metaphysischem finden sich im Werk der italienischen Künstlerin Deborah Ligorio wieder. Im Zentrum ihres Interesses stehen Denkmodelle, Weltbilder und Philosophien, die unseren Blick auf Natur und Verhalten lenken.

Die Ausstellung in Arnsberg zeigt eine persönliche Welt. Sie wirkt wie eine Erinnerungskammer, eine private Sammlung von Dingen, Bildern, Räumen und Klängen. Die Außenwelt hat ihre Spuren hinterlassen: ein Fashion-Icon sieht uns an, daneben eine feministische Aktivistin, ein bekanntes Bild aus einem Film. Aber letztlich bleibt alles der Unordnung der Innenwelt unterworfen, in der die Dinge sich gegen ihren Gebrauch wehren, in der Vorhänge mit Tierstimmen sprechen und die Bilder wie Erinnerungen flimmern.
Deborah Ligorio wurde 1972 in Brindisi geboren und lebt in Berlin.

Deborah Ligorio wurde 1972 in Brindisi geboren und lebt in Berlin. Zuletzt waren ihre Werke im Hangar Bicocca, Mailand (2009) und bei Manifesta 7 (2008) zu sehen, zuvor u.a. Museum Morsbroich, Leverkusen (2008), Kunstmuseum Thurgau, Warth (2008), Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Turin (2007), XV Quadriennale di Roma, Rom (2007), Kunsthalle Exnergasse, Wien (2007) und Sharjah Biennale (2007).