Tag und Nacht
Positionen aus Bagdad
4. März – 4. April 2016

Diskussion mit der Kuratorin Hella Mewis aus Bagdad

am Sonntag, 6. März, 11 Uhr

 


Marwan Al Adhm, Hussein Adil, Akram Assam, Kadir Fadhel, Murtada Faysal, Abdalrahman Hameed, Laith Karim, Mohammed Khaled, Raed Motar, Jumana Ridha, Marina Ridha, Zaid Saad, Dima Ahmed Salem, Ammar Seilm, Bassem Al Tayeb, Karim Wasfi

Gibt es in Kriegsregionen auch ein kulturelles Leben?
Wie gehen Künstler mit der Notsituation um?
Wie sieht ihre Kunst aus?

Der Kunstverein Arnsberg widmet sein nächstes Ausstellungsprojekt der Kunst aus Krisenregionen des Nahen Ostens und unternimmt den Versuch, Leben und Arbeiten der Künstler unter diesen Bedingungen zu erkunden. «Tag und Nacht» basiert auf Werke, Dokumente und Gespräche aus dem kulturellen Leben Bagdads.

Der Fokus der Ausstellung liegt in der Rolle von Kultur für die Menschen und Orte in einem kriegerischen Ausnahmezustand. Trotz existenzieller Gefahren und Sorgen, fehlender Infrastruktur und prekärer Lebensumstände arbeiten diese weiterhin aktiv und sind nicht bereit, ihre Ideale aufzugeben. Im Gegenteil, sie verstärken ihre künstlerische Haltung und Produktion. So entstehen ihre Werke fern einer Kunstwelt rein aus innerer Notwendigkeit und eigener Initiative.

Die Triebfeder ihres Handelns ist nicht nur die Auseinandersetzung und Reflektion mit ihrer real existierenden Situation, sondern auch der Wille, nach vorne zu denken. Sie wollen die Realität nicht akzeptieren, sondern sie aktiv verändern und gestalten. Jede Reflektion dieser Realität ist aus ihrer Sicht zu spät. Die Absicht lautet: produzieren statt reagieren.

Welche Rolle spielen dabei neue Medien und das Internet? Wie werden Aktionen und Projekte im öffentlichen Raum in einer von Gewalt verängstigten Gesellschaft wahrgenommen? Wie verändert sich dadurch die künstlerische Produktion und Rezeption? Was können wir von dieser Kunst lernen?

Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit der Kuratorin Hella Mewis, dem Künstler Fabian Knecht, dem Goethe Institut Irak und EMCUE e.V. Europe MENA Cultural Exchange.

Murtada Faysal