Andreas Koch
wo sind wir jetzt
22. März – 12. Mai 2013

In seiner Ausstellung zeigt Andreas Koch im Kunstverein Arnsberg eine neue, für diese Ausstellung konzipierte Arbeit. Koch richtet den Blick auf seine nächste Umgebung, seine Wohnung, die er als exemplarische Modellsituation für seine Untersuchungen zur Wahrnehmung von räumlichen Situationen nutzt. Die zwei Räume im Kunstverein, in der Koch seine fotografische und filmische Installation zeigt, bieten für diese Arbeit die passende Bühne, denn sie spiegeln das Sujet der Wohnung wider. Den Weg, den die fiktive Kamera Kochs von der Küche durch eine Tür, schließlich in eine Spiegelung seines Balkonfensters zurücklegt, beschreitet auch der Besucher im Kunstverein von einem Raum zum anderen. Koch betont die sich bietende Raumfluchtperspektive und setzt sie ins Unendliche fort. Seine Filmarbeit kontert er mit einer Fototapete an der Wand gegenüber.

In seiner Arbeit knüpft Andreas Koch an ein mittelalterliches, vorperspektivisches Bildverständnis an. Nicht der exakte Blick einer Kamera interessiert ihn, vielmehr sind seine Bildwelten hyperreale Nachbauten vorgefundener Wirklichkeit, die gleichzeitig verschiedene Blickwinkel, Erinnerung und Erfahrung ineinander verschmelzen. So sind seine hier gezeigten Arbeiten traumähnliche, surreale Gebilde deren Referenzen nicht auf Salvatore Dali oder Max Ernst verweisen, vielmehr denkt man an Filmsequenzen von Michelangelo Antonioni, an Michael Snows berühmten Film „Wavelength“ oder an die Malerei eines Vilhelm Hammershøi.

Andreas Koch wurde 1970 in Stuttgart geboren und lebt in Berlin, wo er u.a. als Künstler, Autor, Grafikdesigner, Dozent und Herausgeber tätig ist.

Andreas Koch, Installationsansicht im Kunstverein Arnsberg, 2013