Alexej Meschtschanow
The Hygienic Colours
23. Juli – 19. September 2010

Der Kunstverein Arnsberg freut sich, die Ausstellung von Alexej Meschtschanow "The Hygienic Colours" präsentieren zu können.

 

Die Farbe ist in der Bildhauerei nicht so wichtig wie in der Malerei, kann aber je nach Ruflektion die Form schärfen, streicheln oder stören. Oft ist eine Farbauswahl mit Stil und Geschmack zu verbinden und bestimmt dadurch nicht nur die Oberfläche sondern auch den Charakter seines Subjekts. Das Thema inspiriert Meschtschanow zu einer neuen Serie von Skulpturen, in der seine Recherchen nach neuen Formen und Funktionen sich mit Farben erweitern. Die Serie von Neon-Leuchten basiert nicht wie für Meschtschanows Werk üblich auf vorgefundenen Objekten, sondern ist eine eigene Neuproduktion: von der Formgebung und Elektrik bis zum gravierten "Meschtschanow"-Label. Dazu entwickelt er eine Farbskala, die nicht "hygienisch reine" Farben repräsentiert, sondern eher ein Gefühl, ein Eindruck oder ein Ereignis aus dem bunten Alltag.

 

Repräsentation und Funktionalität sind zentrale Fragen in der künstlerischen Praxis von Meschtschanow. In seiner Ausstellung finden wir noch Objekte des Alltäglichen, die zugunsten einer anderen Ästhetik durch Ergänzungen, Erweiterungen oder aber auch Neukonstruktionen ihre ursprüngliche Funktion verlieren. An der Stelle, wo sich die Funktion auflöst, gewinnt die Arbeit an Emotionalität und Charakter. Gleichzeitig ist dies auch als Störung einer symbolischen Ordnung zu verstehen, deren Ziel auch sein kann, eine andere, höhere Ordnung zu schaffen.

Alexej Meschtschanow wurde 1973 in Kiew geboren und lebt in Berlin und Leipzig. Zu seinen letzteren Ausstellungsorten gehören Art Biesenthal (2010), Kunstverein Leipzig (2009), Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (2009), Zabludowicz Collection London (2008). Seine erste institutionelle Soloshow war im Folkwangmuseum Essen (2004). 

 

Alexej Meschtschanow, Der neue Knopf, SW-Fotografie, Stahl, Glas, 87 x 65 x 23 cm, 2010