Albert Weis
temps
10. Juli – 31. Dezember 2013

temps (Arnsberg) besteht aus einer von zwei Seiten sichtbaren Uhr, wie man sie von Bahnhöfen, Werkseinfahrten oder öffentlichen Einrichtungen kennt. Diese großen, markanten Uhren markieren öffentliche Orte, geben Orientierung. Sie prägen, eher beiläufig, das alltägliche Leben, den alltäglichen Rhythmus.

Bis ins 19. Jahrhundert gab es in ländlichen Gegenden nur die Kirchturmuhren. In Städten gaben zusätzlich die Rathausuhren die für alle Bürger gültige Zeit an. Die bekannsteste öffentliche Uhr ist der Big Ben, die Uhr des Palace of Westminster in London mit einem Durchmesser von 7 Metern. Eine Besonderheit sind Uhren, die von zwei Seiten die Zeit anzeigen. Sie finden sich meist vor Banken, Zeitungsgebäuden und natürlich vor den Häusern von Uhrmachern. Später finden sie sich an Fabriktore, Bahnhöfen und U-Bahnen.

Die Uhr für den Arnsberger Stadtteil Hüsten ähnelt auf den ersten Blick einer dieser Werksuhren. Sie ist aber kein wieder hervorgeholtes Original, das die Geschichte einer Fabrik erzählen würde, sondern sie ist neu gebaut aus Aluminium. Und, es fehlen die beiden Ziffernblätter. Diese sind durch zwei transparente Scheiben aus Plexiglas ersetzt, an denen die Uhrwerke nun befestigt sind.

Während also die Zeiger der Uhr sich fortbewegen, sind auch die Zeiger der zweiten, gegenüber befestigten Uhr sichtbar. Man könnte meinen, es handele sich um die Schatten der Zeiger der sichtbaren Uhr, aber sobald die Zeiger sich bewegen, wird klar, dass man sich getäuscht hat. Die Zeiger der beiden Uhren bewegen sich ja nicht in eine gemeinsame, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Der Schatten macht sich also selbständig und gewinnt ein eigenes Leben.

temps ist ein künstlerisches Projekt im öffentlichen Raum der Stadt Arnsberg
Standort Hüsten, Marktstraße
Künstler: Albert Weis

feierliche Einweihung: Oktober 2013

 

Das Projekt wurde realisiert mit der freundlichen Unterstützung von:

RWE, städt. Gemeindschaftsgrundschule "Mühlenberg" mit den Klassen 2, 3 und 4 

- unser besonderer Dank gilt stellvertretend für das Lehrerkollegium Frau Brunsmeier und Frau Kettler.

Albert Weis, temps, Arnsberg (Hüsten) 2013